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Der globale Energy Supply Disruptor

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Der "größte" Erdölproduzent der Erde

Die USA waren 2020 mit 712,7 Millionen Tonnen der mit Abstand größte Erdölproduzent der Erde, obwohl sie nur über 2,8 % der globalen Erdölreserven (so viel wie Libyen) verfügen. Damit der US-Weltmarktanteil auch so bleibt, eliminieren die USA allein mit Venezuela (17,6 %) und dem Iran (9,3 %) mehr als ein Viertel der weltweiten Lagerstätten (26,9 %) aus dem "freien" Markt. Allerdings nur für die Europäer und andere Enddarmbewohner, die nicht die Freiheit haben, wie zB. China selbst zu entscheiden, bei wem sie bestellen.

Der "freie Markt" der Freedom-Fressen

Als wäre das nicht schon bizarr genug, exportiert der weltgrößte Energy Supply Disruptor nichts, sondern hat im Anschluß an das Ölembargo der OPEC das eigene Exportverbot verhängt.

Mit der Schlagzeile alleine, "USA größter Ölförderer der Erde", kann die Lügenpresse einen völlig falschen Eindruck erzeugen, ohne gelogen zu haben. Für Amerikaversteher vielleicht neu: Der "größte Ölförderer der Erde" hat wegen des Exportverbotes und des eigenen Verbrauchs international als Gas- oder Rohölexporteur so gut wie keine Bedeutung.

Um die eigene Ölindustrie zu schützen und mit nur 2,8 % der Reserven die Stellung als "weltgrößter Ölproduzent" zu zementieren, wurden US-Bürger und US-Wirtschaft gezwungen, erst das eigene Öl zu verbrauchen, bevor (weit) billigere Importware zum Zug kommt. Der "freie Markt" der Freedom-Fressen ist im Gas/Ölsektor schon innerhalb der USA das Gegenteil von freiem Markt.

Das Schnapssyndikat und seine Globalisierung

Zusätzlich haben die Amerikaner mit dem Öl der OPEC ein Schnappssyndikat aufgebaut, in dem mit US-Dollar bezahlt werden muß. Der Zwangsumtausch der Mafia, der vor 50 Jahren mit dem Petrodollar begann, gilt heute für den kompletten Welthandel. Globalisierung heißt, jedes internationales Geschäft ist ein Dollargeschäft, wird im US-Finanzministerium überprüft und gegebenenfalls unterbunden. Ansonsten ist der Welthandel keineswegs irgendwie neu. Die Europäer sind international nicht handlungsfähig, weil sie außerhalb Europas über kein eigenes Zahlungssystem verfügen und im internationalen Handel vollkommen von den USA abhängig sind. Eine 500.00 Mann starke Eingreiftruppe löst daran nichts.

Der Preis der virtuellen Selbstbefriedigung der Gier des internationalen Berufsspekulantentums

Die Börsenpreise von Rohöl oder Gas sind das Ergebnis der virtuellen Selbstbefriedigung der Gier des internationalen Berufsspekulantentums. Das Handelsvolumen an virtuellen Rohstoffen übersteigt bei weitem die Menge, die in der realen Welt geliefert wird. Es gibt sogar Rohstoffe, deren virtuelles Handelsvolumen übersteigt das weltweit existierende Vorkommen. Daher haben die Öl-und Gaspreise im Markt der virtuellen Profi-Preiswichser so gut wie nichts mit den Förderkosten der realen Welt zu tun. Virtuelles Öl wurde in den USA sogar schon negativ gehandelt. Das hieß aber nicht, daß jeder, der sich im sogenannten "freien Markt" dazu berufen fühlte, reales Öl plus einem Batzen Geld aus der US-Börse abpumpen konnte.

Neben den virtuellen Wichspreisen gibt es eine reale Welt. In der sieht die Kalkulation der Energiepreise in jedem Land anders aus, weil sich der technische Aufwand der Förderung und die Qualität des geförderten Rohstoffes von Land zu Land massiv unterscheiden. Weil die Förderkosten von russischem Erdgas über norwegischem Offshoregas zu amerikanischem Frackinggas massiv ansteigen, hat Rußland in der realen Welt beim Gaspreis immer die Nase vorn. Das ist der Grund, weshalb russische Firmen deutschen Firmen Öl und Gas zu einem "Sonderpreis" verkaufen können, solange die Deals bilateral erfolgen und das internationale Preiswichsertum der internationalen Börsen als virtueller "Zwischenhändler" eliminiert wird.

Nur um "Experten" vorzubeugen, die meinen, Rasse, Religion, Hautfarbe usw. wären beim internationalen Preiswichsen entscheidend: Von den über 5 Mio. Juden, die der Bullenabschaum des Deutschen Reiches während des 2. Weltkrieges industriell ausgerottet haben, haben die wenigsten Rohstoffpreise manipuliert.

Der globale Energy Supply Disruptor und die Handlungsunfähigkeit Europas

Ein Bundesaußenminister Steinmeier konnte in der Ukraine verhandeln, was er wollte, Ficktoria Newland rutscht einmal drüber, und schon ist Europa gefickt. Und wie gefickt wird immer deutlicher. Daß Europa von Rußland langsam nicht mehr als Verhandlungspartner ernst genommen wird, liegt nicht an fehlenden Soldaten, sondern daran, daß mit den Europäern getroffene Vereinbarungen einen Dreck wert sind, sobald die Amerikaner eintreffen.

Der Wille irgendeines US-Präsidenten setzt dem Willen Europas sehr schnell ein Ende. Besonders krasses Beispiel europäischer Handlungsunfähigkeit: Sobald irgendeinem US-Donald durch's Hirn schießt, einfach mal eine einstimmige Resolution des UN-Sicherheitsrates per Dekret zu "annullieren", ist auch für die Europäer der Atomvertrag mit dem Iran gestorben. Die Idee, für den Handel mit dem Iran ein Extra-Zahlungssystem einführen zu wollen, hat sich als Schwachsinnsidee herausgestellt, denn: Solange Europa das Problem seiner internationalen Handlungsunfähigkeit nicht grundsätzlich löst, macht es jedem Mist mit, der irgendeinem US-Präsidenten gerade einfällt.

Da deutsche bzw. europäische Firmen nicht nur indirekt, sondern jederzeit auch direkt von illegalen US-Sanktionen betroffen sein können (und waren), wird das Problem der internationalen Handlungsunfähigkeit Europas drängender. Der US-Dollar als einzige internationale Bezahl-Plattform funktioniert im internationalen Handel immer mehr wie Amazon für Amazonhändler. Auch ohne US-Geschäft oder US-Niederlassung macht ein europäisches Unternehmen kein einziges außereuropäisches Geschäft, wenn das US-Finanzministerium den einzig existierenden Zahlungsweg für alle außereuropäischen Kunden blockiert, weil es mit mit einem der Kunden nicht einverstanden ist. Amazon geht auf seiner privaten globalen Handelsplattform noch ein wenig weiter und übernimmt auch gerne das Geschäft erfolgreicher Amazonhändler.

Die völlig neue Qualität von Sanktionen seit der "Globalisierung"

Während die BRD noch im Kalten Krieg noch weitgehend ungestört auch mit dem Ostblock Handel treiben konnte, solange nicht militärisch relevante Hochtechnologie betroffen war, sieht die "schöne neue Welt der Globalisierung" heute so aus, daß gegen den Willen des Global Market Disruptors nichts geht: Keine Energie, keine Maschinen, keine Konsumgüter, keine Nahrungsmittel, keine Medikamente, nichts. Wie wollen europäische Firmen in Zukunft mit China, Rußland und einer Reihe weiterer Staaten Asiens eigenständig Geschäfte machen können und wie sieht der politische Einfluß Europas in der Welt aus, wenn der aktuelle Donald nach Lust und Laune jedes internationale Geschäft europäischer Firmen unterbinden kann? Für wen sind mehr Soldaten gut, wenn man bereits politisch-wirtschaftlich zu nichts in der Lage ist?

Auf die Europäer wartet niemand: Wenn die Europäer keine Alternative zu ihrer Handlungsunfähigkeit einführen, machen es andere und fahren auch die damit verbundenen Früchte ein.

Die totale Abhängigkeit von globalen (Energy) Supply Disruptor steht in krassem Mißverhältnis zu dessen Bedeutung für Wirtschaft und Wohlstand. Für die Export-Nation BRD ist der innereuropäische Handel mit Abstand am wichtigsten, gefolgt von Asien und erst dann kommen die USA.

Der globale Energy Supply Disruptor im europäischen Gasmarkt

Nach der Entdeckung großer Gasvorkommen in der Nordsee wurde ab den 70-igern begonnen, jedem mit Lockangeboten zu erklären, Gas sei billiger als Heizöl. So wurde im ersten Schritt eine Nachfrage geschaffen. In ganz Europa stellten Haushalte ihre Heizungen auf das "billiges" Gas um. Es gab allerdings auch viele, die nie auf die Lockangebote hereingefallen sind, denn was soll die relativ aufwendige Offshoreförderung von Gas in der Nordsee billiger machen als die Gewinnung von Heizöl aus dem Rohöl Rußlands, des Iraks, Nigerias, usw.?

Nachdem zahlreiche Haushalte umgestellt hatten und an der Gasleitung hingen, begannen die Gasversorger gemeinsam mit den Börsengurus und "Wirtschaftsexperten" der Nation eine neue alternative Wahrheit zu erfinden. Gas war auf einmal nicht mehr "billiger" als Heizöl, was -außer kurzzeitig während der Ölkrise- genaugenommen nie stimmte, sondern plötzlich war die neue Wahrheit, daß der Gas- an den Ölpreis gekoppelt sei.

Die frei erfundene Kopplung des heimischen Apfel- an den kolumbianischen Bananenpreis sah so aus, daß die heimischen Gasversorger jede Ölpreiserhöhung weitergegeben haben, um ihre Gaspreise fleißig immer weiter hochzuschrauben, während Ölpreissenkungen garnicht oder wenn, dann nur verspätet weitergegeben wurden. So lohnt sich zwar die teure Offshore-Förderung, ist aber für Kunden nicht gerade günstig. Dabei haben die Gasversorger das Hängen ihrer Kunden an der Gasleitung derart ausgenutzt, daß der Bundesgerichtshof der angeblichen "Preiskopplung" am 24.03.2010 den Genickschuß verpaßt hat. Obwohl beides Obst, haben die Richter nicht einsehen können, wieso der Preis heimischer Äpfel sich in einem "freien" Markt nach dem Preis kolumbianischer Bananen richten soll. Nach dem Urteil sind die entsprechenden Fakenews der Börsengurus und "Wirtschaftexperten" genauso schnell verschwunden, wie sie in die Welt gesetzt worden waren.

Eine in der Lügenpresse eher selten vorkommende Weisheit: Wer nicht auf die Lockangebote hereingefallen ist, sondern sein Heizöl selbst bunkert, hat die Preis-Pirouetten heimischer Gasversorger nie mitmachen müssen und hatte schon immer die Möglichkeit, Ölpreisschwankungen voll zu seinen Gunsten auszunutzen. Wer in eigene Öltanks statt in das Gasnetz privater "Investoren" investiert hat, braucht keine Verträge, weil ihm die eigene Anlage gehört, während der "Eigenanteil" am Gasnetz wem gehört, und wer darüber bestimmt? Eigentum bedeutet Freiheit.

Weil der Horizont europäischer Politiker oft nur bis zur nächsten Wahl und der bestbezahlter Quartalsplaner in hochzentralisierten Konzernen vor allem bis zum nächsten Bonus reicht, hat die Frage, was passiert, wenn europäische Haushalte auf Gas umgestellt, aber die sehr endlichen Vorkommen der Nordsee erschöpft sind, bis gestern nie eine Rolle gespielt. Vor besonderen Problemen stehen dabei die Briten, die bisher ca. 75 % ihres Primärenergiebedarfs aus der Nordsee gedeckt und besonders fleißig auf das eigene Gas gesetzt haben, das jetzt zur Neige geht. Aber warum heizen, wenn man auch frieren kann?

Nicht anders sieht es für die Briten beim Sprit aus, um den sie sich schon an ihren Tankstellen prügeln konnten. Auch der kommt bei den Selbstversorgern auf der Insel bisher hauptsächlich aus der eigenen Förderung. Was die Lügenpresse nicht an die große Glocke hängt: Für die Briten reicht es nicht, ihre osteuropäischen Billiglöhner zu ersetzten, sondern die Briten stehen vor ganz anderen Herausforderungen. Erstens werden sie Öl und Gas in Zukunft importieren müssen, weil ihre Felder weitgehend erschöpft sind, und zweitens warten über 1 Million Tonnen Stahl und Beton in der Nordsee darauf, zurückgebaut zu werden.

Wer sich von der CIA-Freedom-Fresse Mike Pompejo das Gasgeschäft erklären läßt, könnte glauben, die USA würden den Briten mit ihrem Gas helfen. Die Freedom-Fressen springen aber nicht einmal ihren "allerbesten Freunden" bei, denn auch die US-Haushalte erleben massive Preissprünge oder müssen frieren. Da Fracking -schon rein finanziell- die mit Abstand teuerste Methode der Erdgasgewinnung ist, versuchen die Freedom-Fressen, russisches Gas in Europa aus dem "freien" Markt zu eliminieren, um die BRD anbohren zu können. Gefördert durch Sanktionen bahnen die USA sich den Weg, sich ihr ultra-teurer gefördertes Gas selbst leisten zu können.

Gott sei Dank gibt auch Politiker und Quartalsplaner, die doch langfristig planen. Daß russisches Gas am europäischen Markt einen Anteil von 40 % -ebenfalls Tendenz steigend- hat, liegt nicht daran, daß da sogenannte "Putinversteher" am Werk waren, sondern weil das norwegische Gas mit einem Anteil von noch 38 % wie das britische zur Neige geht und ersetzt werden muß. Ansonsten machen die Haushalte Europas den Boris Johnson Trip.

Transatlantiker der Norbert-Röttgen-Klasse können zwar im Nirwana ihrer "politischen Überzeugungen" faktenfrei über Außen- und Energiepolitik ventilieren, aber mit heißer Talkshowluft kann kein Haushalt heizen. Auch ein ausgebrannter Talkshow-Ventilator, dessen Einfuß als Vorsitzender des Außenausschusses nicht einmal in die Realpolitik seiner eigenen Partei reicht, kann nicht erklären, wo weltweit die Gasproduzenten sitzen, die in der EU rein volumenmäßig den russischen Anteil ersetzen könnten. Und schon garnicht zum russischen Preis, denn auch die "Putinversteher" schenken Putin nichts.

Ein Bundesminister kann dagegen nicht nur frei im Nirwana der eigenen Ideologie ventilieren, sondern kommt auch mit der Realität in Kontakt. Die Bedeutung russischen Gases kann man auch in Zahlen nachlesen. Russland ist bei Gasexporten global die unangefochtene Nummer eins. Der Anteil russischen Gases in der EU lag im ersten Halbjahr 2018 bei 40,6 %, während der Anteil des zweitplatzierten Norwegen 38,8 % betrug und zwangsläufig kleiner werden wird.

Mathematik für Talkshow-Ventilatoren: Wer russisches Gas ersetzen möchte, muß nicht nur für 40 % des europäischen Gasverbrauchs eine Alternative finden, sondern für 40 % plus 38 % gleich 78 % . Das ist praktisch unmöglich. Eine für Fakenews-Fans "unbekannte" Wahrheit: Nordstream II heißt nicht umsonst Nordstream II, denn Nordstream II soll den versiegenden norwegischen Anteil ersetzen. Weitere "unbekannte" Wahrheit: Die Abhängigkeit europäischer Haushalte vom Gas war politisch so gewollt, um das teure Offshoregas der Nordsee (Norwegen, Niederlande, Großbritannien, Dänemark, BRD) fördern zu können.

Das Demokratie-Modell des globalen Energy Supply Disruptors

Nachdem die Wodka-Flasche Jelzin Gorbatschow politisch ausgeschaltet hatte, begann die Zeit, in der sich eine Hand voll privater Geschäftsleute die Energievorkommen Rußlands unter den Nagel reißen durfte, um sich maßlos zu bereichern. Damals streute der von Jelzin eingeladene neoliberale Mob das Gerücht, die freie Privatwirtschaft sei nur frei, solange der russische Staat nicht eingreifen darf. Sogenannte "Wirtschaftsexperten" konnten den Russen jeden Mist erzählen. Insbesondere sollte es dem Staat verboten sein, den Export von Rohstoffexporten zu besteuern. Die Steuerfreiheit der Oligarchen bedeutete für Staat und Einwohner den Absturz in Bodenlose. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, daß es den russischen Staat nur noch auf dem Papier gibt.

Noch übertroffen wird das "Demokratie"-Modell der Marke Jelzin/Chodorkowsky in Saudi Arabien und anderen mit den USA "alliierten" Golfdiktaturen. Der Goldstandard neokonservativer Warlords unterscheidet sich in der alternativlosen Demokratie nicht von dem des neoliberalen Mobs. Der Goldstandard ist die "staatlichen" Ölgesellschaft im Privateigentum des herrschenden Clans. Wegen der ausgeprägten Liebe der USA zu Demokratie und Menschenrechten sind die arabischen Golfclans zugleich auch die mit Abstand größten Waffenkäufer, ihre humanitären Helfer die global mit Abstand größten Waffenexporteure.

Der norwegische Modell

Als wegen der Ölkrise mit der teuren Offshore-Förderung in der Nordsee begonnen wurde, hat Norwegen 1972 den Staatskonzern Statoil gegründet. Im Mai 2018 wurde Statoil in Equinor umbenannt, um das "Staatsimage" zu verschleiern und grüner zu werden. Nach wie vor befinden sich mehr als 2/3 der Aktien in norwegischem Staatsbesitz, und der Staatsbetrieb ist nach wie vor für 70 % aller norwegischen Gasexporte verantwortlich. Dazu wurde mit über 8.000 Kilometern Länge das weltweit größte Offshore-Pipelinesystem gebaut. Der Wert des norwegischen Ölfonds betrug Ende 2019 ca. 949 Milliarden Euro, was einem Betrag von ca. 179.000 Euro je Einwohner entspricht. In Norwegen konnte nie ein neoliberaler Mob wüten, um das Land zu ruinieren und Demokratie als die freie Selbstverwirklichung bombastisch reicher Rohstoff-Oligarchen zu definieren. In Norwegen bestimmt trotz EU-"Wettbewerbskommission" bis heute der Staat den Gasmarkt und wie der Reichtum an Rohstoffen zum Nutzen aller Norweger angelegt/verteilt wird.

Wie ein Phönix aus der Asche

Bevor Chodorkowsky zum "Präsidentschaftskandidaten" von Lügenpresse und globalem Energy Supply Disruptors aufsteigen konnte, hatte Jelzin den Überraschungskandidaten Putin aus dem Hut gezogen und zum Präsidenten gemacht. Putin sollte, zumindest angeblich, nur eine Marionette der neoliberalen Oligarchenbande um Jelzin sein, hat sich aber ganz anders entwickelt.

Obwohl der Energieexport nur noch 20 % zur russischen Gesamtwirtschaft (BIP) beiträgt, macht er 40 % des Staatshaushaltes aus. Daß Putin die russische Energiewirtschaft ungleich stärker als andere Unternehmen der russischen Wirtschaft zwingt, zum Staatshaushalt beizutragen, macht den neoliberalen Mobs wütend. Die Kohle, die das "System Putin" durch Steuern und Zölle von den Exporten russischer Energie- und Rohstoffkonzerne "abzweigt", sorgt dafür, daß Russen trotz vergleichsweise niedriger Steuern wieder über einen Staat verfügen, der nicht nur auf dem Papier existiert. Während neoliberale Korruptionsberater in der Ära der Wodka-Flasche jedes Jahr aufs Neue gezeigt haben, wie Rußland in Wirtschaft und öffentlicher Daseinsvorsorge noch tiefer sinken kann, verfügen die Russen seit Putin wieder über funktionierende Institutionen, eine allgemeine Gesundheitsversorgung, ein Rentensystem, öffentliche Infrastruktur usw.

Das Ende des Systems Jelzin: Wie Putin den neoliberalen Mob zur Weißglut bringt

Die russische Energieindustrie ist eine Mischung aus Staats- und Privatbetrieben. Allerdings ist es Ausländern weitgehend unmöglich, einzusteigen (ähnlich zB. der Spezialbehandlung ausländischer Aktionäre in der Lufthansa), denn die Rohstoffindustrie hat für den russischen Staatshaushalt strategische Bedeutung.

Die russische Energieindustrie ist nicht nur gezwungen, durch Steuern und Exportzölle in besonderem Maße zum Staatshaushalt beizutragen, sondern unterliegt zusätzlich einem besonderen System der Gewinnabschöpfung. Das "System Putin" ist so konstruiert, daß nicht die Shareholder von Gazprom bei gleichen Förderkosten mal eben das doppelte verdienen, nur weil Preiswichser an den virtuellen Märkten mal eben den "internationalen" Gaspreis verdoppeln, sondern jeder "Erfolg" der internationalen Preiswichser ist ein warmer Regen für die russische Staatskasse. Im Unterschied zur Rohstoffprivatisierung durch eine Hand voll neoliberaler Korruptionsexperten a la Chodorkowsky fließen die Gewinne russischer Energiekonzerne, die durch das Preiswichsen des internationalen Finanzpekulantentums verursacht werden, im "System Putin" nicht in die privaten Taschen der Shareholder, sondern fast ausschließlich in den wieder existierenden Staat. Zur Leistungsförderung russischer Energieunternehmen dürfen sich die Shareholder nur an dem bedienen, was aufgrund unternehmerischer Leistung hereingeholt wurde (Neuerschließung/Ausweitung der Förderung, Akquirierung neuer Kunden etc.). Aber für die neoliberale Korruptions/Chodorkowsky/Jelzin-Freunde kommt es noch dicker:

Zusätzlich zu Steuern, Zöllen und der Preiswichserabschöpfung zwingt Putin "seine" Energiekonzerne, russischen Haushalten Gas unter Herstellerkosten anzubieten. Und nicht nur russischen Haushalten, sondern auch den Haushalten historisch verbundener Staaten. Das heißt, seit Putin kommen die Energieexporte nicht nur indirekt durch Steuern, Zölle und die Abschöpfung reiner Spekulationsgewinne, sondern auch direkt allen Russen und Bewohnern benachbarter Staaten zu gute. Trotzdem ist Putin alles andere als ein "Kommunist", denn die russischen Energiekonzerne werden -im Unterschied zB. zu norwegischen Staatskonzernen- zum überwiegenden Teil privat geführt und sind trotz ihrer besonderen Verpflichtung zum russischen Allgemeinwohl aufgrund des globalen Exportgeschäfts auch für ihre Shareholder profitabel. Soviel Subversion und ökonomische Freiheit gegen den ökonomischen Terror des neoliberalen Mobs kann sich das "System Putin" nur leisten, weil es die Versicherung hat, die USA im Falle eines Angriffs jederzeit militärisch auslöschen zu können.

Aus Sicht des neoliberalen Mobs war der ehemalige Multimilliardär Chodorkowski der ideale russische Präsident, während der Nationalist und "Korruptionsbekämpfer" Nawalny nur unterstützt wird, weil er für das "korrupte" russische System ähnlich ätzend wirkt wie für das "korrupte" BRD-System die "Systemerneuerer" der AfD. Die Russen revanchieren sich mittlerweile analog.

Die Zusammenarbeit zwischen Rußland und der BRD

Sogar Gerhardt Schröder, der Boß der Bosse (private Altersvorsorge, private Krankenversicherung, Hartz IV, Erfindung des Minijobs) hat positive Dinge vorzuweisen: Der Unsozi, "dritter Weg"-Mann und "Tony Blair-Freund" (ebenfalls "dritter Weg") hat die BRD aus dem Überfall auf den Irak herausgehalten und die zu Sowjetzeiten vor Jahrzehnten begonnene Zusammenarbeit mit Rußland im Energiesektor auf Jahrzehnte weitergedacht. Diese Jahrzehnte lange Zusammenarbeit hatte bisher unabhängig von Aufständen, Revolutionen und Kriegen bestand, weil sie für beide Parteien wichtiger als Aufstände, Revolutionen und Kriege ist.

Der deutsche Gaspreis aus russischer Sicht

Das "System Putin" sorgt dafür, daß deutsche Haushalte/die deutsche Industrie aus russischer Sicht bei den Gaspreisen ähnlich privelegiert sind wie in Rußland. Gazprom berechnet der BRD zwar nicht nur 1/10 oder noch weniger, aber ca. 1/4 des Weltmarktpreises ist auch ein extrem guter Preis. Daß die meisten Deutschen nicht wissen, wie priveligiert dieser Preis ist, liegt nicht nur an faktenfreier Talkshow-Ventilation, dem ständig zunehmenden Einfluß privater Kriegs- und Preistreiberkanäle und dem deutschen Finanzminister, der bei den Energiesteuern viel härter zuschlägt als das "System Putin", sondern es gibt noch einen weit fundamentaleren Grund: Auf der "hochtransparenten" Gasrechnung wird nicht aufgeschlüsselt, zu welchem Anteil wessen Gas zu welchem Preis drin ist, denn dann könnte der Verbraucher auf die Idee kommen, frei selbst bestimmen zu wollen, mit wessen Gas er heizen möchte.

Obwohl nur Peanuts im Vergleich zum Steuerzuschlag der BRD, sieht der neoliberale Mob den "freien Markt" stets durch die Steuern und Zölle der Exporteure gefährdet.

Der Gaspreis im sogenannten "freien" Markt Europas

Der "freie" Wettbewerb wird ähnlich der vom BGH verbotenen Preiskopplung heimischer Äpfel mit kolumbianischen Bananen unterlaufen: Der Gaskunde kann nicht nicht wissen und nicht wählen, ob der Vorzugspreis, überhaupt beim ihm ankommt, den Gazprom durch die Entkopplung des russischen Gaspreises vom System der internationalen Preiswichser bieten kann. Es ist absurd, daß europäische Haushalte wegen all derer, die im "freien" Markt den vierfachen Gaspreis der Russen berechnen, nicht wissen können, wie ausgesprochen günstig das "System Putin" Gas liefert.

Wer kann denn überprüfen, daß russisches Gas zum gleichen Preis des teureren Offshore-Gases aus Norwegen berechnet wird, damit die Norweger aus politischen Gründen im Geschäft bleiben? Oder der Gaspreis noch teurer wird, damit auch die CIA-Freedom-Fressen mit ihrem ultra-teuren Fracking-Gas ins Geschäft kommen können? Wieso verdoppeln sich die Gaspreise, wenn Gazprom seine langfristigen Verträge mit langfristigen Preisgarantien bedient wie immer? Wo ist denn hier der freie Markt?

Die einfache Lösung: Es gibt ihn nicht! Gazprom darf aus "wettbewerbsrechtlichen" Gründen in der EU nicht selbst Geschäfte mit dem europäischen Endkunden machen. Daher kann das "System Putin" das System der internationalen Preiswichser nur für russische Haushalte, nicht aber für deutsche Haushalte ausschalten. Ohne das russische Gas geht es um eine Ver-x-fachung des Gaspreises, weil dann die Quersubventionierung all der teureren Gasproduzenten flach fällt.

Die Nordstream-Projekte sind nicht nur Geschäfte zu beider Seiten Nutzen, sondern beide Seiten hängen daran. Das russische Gas ist nicht billiger, weil die Förderkosten niedriger sind, sondern weil langfristige Verträge dem russischen Staat Planbarkeit verschaffen. Auch die Russen verschenken nichts.

Das falsche Mantra der sogenannten Liberalisierung der Märkte

Das falsche Mantra, der Endkunde profitiere, wenn Großkonzernen aus "wettbewerbsrechtlichen" Gründen das Geschäft mit dem Endkunden verboten wird, erweist sich in den meisten Fällen als falsch. Wo ist etwas preiswerter geworden, weil Stromerzeuger oder Gaskonzerne von der EU gezwungen werden, ihr Produkt an neuen Börsen nur über Zwischenhändler an den Endkunden verkaufen zu dürfen? Nichts gegen Zwischenhändler und "Liberalisierung", aber warum sind die Regeln nicht für alle gleich? Warum dürfen nicht wie zB. im Telekommunikationsmarkt die Großkonzerne ebenso wie kleine Anbieter um die Gunst des Kunden konkurrieren? Warum darf Gazprom nicht all die Zwischenhändler aus dem Markt eliminieren, deren einziger Service darin besteht, europäischen Haushalten den priveligierten Preis Gazproms vorzuenthalten? Aber es kommt noch besser:

Als Liberalisierung verkaufte Kundenverarschung

Was nutzt dem Endkunden ein Preisvergleich für das erste Jahr, wenn das Geschäftsmodell darin besteht, den Kunden in den Folgejahren mit ganz anderen Preisen abzuzocken? Noch schöner: Wenn man dann versucht, jedes Jahr zu wechseln (mehr als ein Jahr zu vergleichen ist eh zwecklos, weil niemand die Preisentwicklung kennen kann), stellt man fest, daß Gas- und Stromanbieter Endkunden auch ablehnen können. Und neben den "Wettbewerbshütern" finden es sogar sogenannte Datenschützer richtig, daß Lockvogelanbieter eine zentrale Kundendatenbank anlegen, um sich die Ablehnung preisbewußter Endkunden zu erleichtern, während die Grundversorger jeden Kunden nehmen müssen.

Warum nicht alle Gas- und Stromanbieter den gleichen Regeln zu unterwerfen und aus Wettbewerbsgründen zu zwingen, jeden Kunden nehmen zu müssen. Automatisch würden all die Lockvögel vom Markt verschwinden, die ihren Verarschungswettbewerb auf Kosten der Verbraucher und der serösen Anbieter betreiben. Ohne Lockvogelangebote hätte der Verbraucher die Chance, einen langfristig günstigen Anbieter zu finden, ohne jedes Jahr wechseln zu müssen. Das wäre Wettbewerb zum Nutzen des Verbrauchers und der seriösen Anbieter.

Der bisherige Endpunkt völliger Verarschung

Seitdem Gas- und Stromanbieter reihenweise rechtsgültige Verträge einfach nicht mehr erfüllen, wird deutlich, wie windig der "liberalisierte Wettbewerb" der Lockvögel war. Grundversorger können nicht einfach rechtsgültige Verträge zerreißen und die Versorgung einzustellen.

Der "korrupte Putin" und die Chodorkowsky-Demokraten der EU

Warum ist der "korrupte Putin" in der Lage, private Großkonzerne an die Kette zu legen und zu sozialem Verhalten zu zwingen, ohne daß diese Konzerne für ihre Shareholder unrentabel werden?

Ansonsten hat die BRD 2018 noch astronomische 166,6 Millionen Tonnen heimischer Braunkohle verfeuert und liegt bei der Braunkohleverstromung noch vor China (150 Mio. To.) global auf Platz 1. Das Bild relativiert sich, nimmt man die Steinkohle hinzu: China astronomische 3.530 Mio. To. Platz 1, USA bezogen auf die Bevölkerung fast ebenso astronomische 730,3 Mio. To. Platz 2, BRD 2,8 Mio. To. Platz 24.

Ein Markt, eine Börse, ein Preis: Die perverse Preispolitik des Zentralkomitees von der Leyen

Ginge es nach dem Zentralkomitee von der Leyen, sollte Gazprom nicht nur nicht mit dem Endkunden, sondern nicht einmal mit europäischen Firmen direkt Geschäfte machen dürfen, weil andere Gas-Anbieter mit den Preisen Gazproms nicht konkurrieren können. Ginge es nach dem Zentralkomitee, dürfte Gazprom sein Gas nur noch über die Börse zu den Wichspreisen verkaufen, die virtuelle Sebstbefriediger aus Gier dort auswichsen. Mit dem Zwang, nur über die zentralen Börsenplätze verkaufen zu dürfen, ist der "freie Markt" gestorben, an dem reale Kunden zwischen realen Anbieten mit unterschiedlichen Preisen und unterschiedlichen Bedingungen frei wählen können. Das ZK von der Leyen möchte höhere Preise durchsetzen, um den Verkauf von Offshore- und Fracking-Gas rentabler zu machen.

Für Rußland im Prinzip kein Problem, denn tendenziell werden Rohstoffe dann teurer, und das "System-Putin" behält durch das virtuelle Preiswichsen verursachte Gewinne ohnehin ein. Da die Preise je nach Stimmung des internationalen Berufsspekulantentums aber auch drastisch fallen können, möchte die russische Regierung ihren Staatshaushalt prinzipiell nicht an der Börse sehen, sondern setzt auf langfristige Verträge, denen die realen Förderkosten zugrunde liegen.

Wenn Anbieter und Nachfrager direkt miteinander Geschäfte machen, entfällt übrigens auch die "Standgebühr", mit der der zentrale Börsenplatz an jedem Geschäft beteiligt ist. Das ist nicht wie im Wochen- oder Trödelmarkt ein fester Preis, der sich nach den Metern richtet, auf denen man seine Ware ausstellt, sondern für die "Möglichkeit", den Preis seiner Waren von internationalen Spekulantentum virtuell auswichsen zu lassen, verlangen Börsen einen prozentualen Anteil vom Rohstoffpreis. Daß Gazprom sich als großer Anbieter bisher die Standgebühr plus den "Service" der zentralen Preisfindung erspart, freut nicht nur Gazprom, sondern auch seine Kunden. Leider erklären weder die Lügenpresse noch die privaten Medienkartelle, wie die zentrale Preisfindung an den Börsen funktioniert.

Die Zahl der Staaten steigt, die einfach ihren eigenen Verkaufsstand aufmachen, um ihre Produkte zu ihren Konditionen frei verkaufen zu können. Die Enddarmbewohner des globalen Energy Supply Disruptors dürfen an solchen Orten jedoch nicht einkaufen, damit der Disruptor freier Märkte auch in Zukunft mit 2 % der globalen Vorkommen weltgrößter Ölproduzent bleibt und die globalen Preise bestimmen kann.

Besonders katastrophal: Das internationale Preiswichsen bei Nahrungsmitteln

Katastrophal wird Rohstoffspekulation, wenn Staaten sich einreden lassen, die heimische Nahrungsmittelproduktion nicht als strategisch vor internationalem Zugriff zu schützen, sondern den globalen Finanzmärkten zu öffnen. Die Rohstoffbörsen lassen ebenso wie die großen Agrar-, Chemie- und Saatgutkonzerne jeden verhungern, der nicht bezahlen kann, auch wenn Top-Manager oder Lobbyisten ihre Unternehmen gerne als angegrünte Welternährer preisen. Der ehemalige Blackrock-Strohmannn und Vorstands-Überwacher Merz könnte das noch genauer erklären, denn:

Erstens sind die Vorstände von Aktiengesellschaften ihren Shareholdern per Gesetz und um den Job zu behalten zu maximalem Profit verpflichtet, und zweitens sind Vorstände nicht nur Schadenersatz-pflichtig, sondern werden sogar strafrechtlich verfolgt, wenn sie das Kapital ihrer Shareholder veruntreuen, indem sie es nicht zu Unternehmenszwecken, d.h. der Profitmaximierung einsetzen, sondern für verbotene Mildtätigkeit verschwenden.

Die Diktatur der privaten Medienkartelle

Kein Biden, kein Trump und kein Kanzler kann gegen die Macht der privaten Medienkartelle regieren. Weil sich jeder Kanzler seit Kohl immer nur den Clans der eigenen Macht willen angebiedert hat, statt die existierenden Werkzeuge zur Zerschlagung von Kartellen zu nutzen, existiert in den Medienkartellen der BRD Einfalt statt Meinungsvielfalt. Die Medienclans haben eine virtuelle Realität aufgebaut, die mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat und teilweise eher einem Paralleluniversum gleicht. In den USA hat das Paralleluniversum der privaten Fakenews die Demokratie fast weggerissen.

Ob gelb, ob grün, ob rot, ob braun, stets die Bürger in die Röhre schaun!

Stand: 04.02.22